Trotz der Flut an Meinungen nach nur 2 Tagen, geb ich meinen Senf auch noch ab:
Der erste Teil der Platte ist sehr gut, mit
Dr. Cooper einen schönen Einstieg, auch wenn mir der Track nicht übermäßig gefällt. Wieso eigentlich kein Intro?
Loser,
Endlich Unendlich und
Yogibär sind saustark und bedarf keine weiteren Worte.
Rennen find ich auch gut, glaube sogar der Track kann noch wachsen und
Fliegen davon ist trotz der poppigen Attitüde ganz in Ordnung, ich mag Joy Denalane und der Beat ist ganz nett.
Programmier dich neu und
Entscheidung sind die beiden Tracks, die von der ersten Hälfte sauer aufstoßen.
Programmier dich neu wäre gar nicht mal so übel, wenn der Beat nicht so ekelhaft wäre. Eigentlich hat er sogar gute Ansätze, aber bei der Hook dann, neee...
Mit
Vaterfigur fängt für mich dann die miese zweite Hälfte des Albums an. Abgesehen davon, dass dieses Thema schon ausgelutscht ist (und mMn von Samy deutlich besser verarbeitet wurde), fängt der Track ganz gut an, aber mit dem Refrain kommt dann der Kotzreiz, ekelhaft! Einmal skippen, bitte.
Was zur Hölle ist bei
Schlaf passiert? Bitte skippen.
In deinen Augen ist solide, nichts besonderes, geht aber klar. Bei
Glaub dran wieder super Einstieg, man könnte meinen, dass es wieder Berg auf geht...bis die Hook einsetzt, kotz!
Was kann man zu
Entgegen der Norm sagen? Der erste Leak (mit genialem ICQ-Adlib
) und daher auch offiziell schuld an der hohen Erwartungshaltung an das Album.
Mit
Neue Schritte gehts dann gut voran, Beat geil, Spitterei beider Protagonisten erste Sahne, gerne mehr von diesem Sound. Aber falsch gedacht, es geht mit
Leben lieben lernen so mies weiter, wie das große Übel mit
Vaterfigur angefangen hat. Es ist nicht so, dass ich etwas gegen ruhiges, "deepes" Zeug hätte, aber das Gesagte ist weder deep, noch kann ich mit solchen Refrains klarkommen. Schönes beschissenes Ende für ein so lang erwartetes Album.
Bonunstracks sorgen dann doch für ein wenig Heiterkeit, in diesem weichgespülten Herre-verseuchtem Chaos.
Adrenalin ist gut, ich bin kein großer Marteria-Fan, aber da passt alles. Bei
In diesem Leben drängt sich mir die Frage auf, warum das ein "Bonustrack" ist. Hätte man locker mit einigen Tracks der Standardedition austauschen können und hätte das Album in der Standardedition eindeutig besser gemacht. Schlussendlich kommt er mit Afrob und Samy um die Ecke, das ist schön. Ein toller Remix, ohne der Originalversion von
Hip Hop etwas zu nehmen, aber er hat dank dieser "besonderen" Featuregäste auf jeden Fall seinen eigenen Reiz und somit Daseinsberechtigung.
Fazit: Lange war ich nicht mehr so zwiegespalten, nein - verzweifelt, bei der Meinungsbildung für ein Rapalbum. Lange und zugegebenerweise mit viel zu hohen Erwartungen hat man sich darauf gefreut, aber letztendlich ist es nicht das geworden, was es hätte werden können/sollen. Dazu kommt, dass inhaltlich recht wenig rüberkommt, also nach 2-3 mal durchhören bleibt fast nichts hängen. Natürlich hat man den Fokus bei diesem Projekt mehr auf Klangbild und Megaloh's Swag gesetzt, als auf den Inhalt, aber selbst da haperts gewaltig und ich persönlich hätte ihm mehr Tiefe zugetraut.