Das sind die gleichen engstirnigen Vollpfosten, die sagen, Rap müsse aus dem Ghetto kommen und nur Schwarze dürfen rappen. Ne, eigentlich dürfen nur die Einwohner der SouthBronx rappen. Alle anderen sind nicht rihl.
Und wer sich präzise und grammatikalisch korrekt ausdrücken kann, der darf natürlich auch nicht rappen. Außerdem muss man arm sein. Aber nur am Anfang, man muss später ganz viel Geld machen und das auch immer zeigen. Aber ja keine Kindheit ohne Hunger, das geht gar nicht.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr sich die Leute freiwillig zu Sklaven ihrer selbstauferlegten, absurden Regeln machen.
Ich bin auch in einem Kaff aufgewachsen und bin relativ überzeugt, dass man auf dem Land als Kind mehr Chancen hat, gesund groß zu werden. Und wenn mir ein verwirrter Stadtmensch damit kommen will, wie überlegen doch seine große große Stadt ist, frage ich ihn, was er denn schon von der Welt gesehen hat, wie viele Sprachen er spricht und wann er denn auch mal aus seiner Stadt rauskam. Da man auf dem Land mit Einsetzen der Pubertät dazu gezwungen wird, rauszukommen, wenn was gehen soll, wirkt sich das auch auf den Charakter aus. Schaut euch doch das (berechtigte) Klischee vom Berliner Rapper an: Künstlerisch kein bisschen individuell, die ganze Erscheinung zusammengebitet, pseudoarrogant und nie wirklich aus seinem krassen Viertel rausgekommen geschweige denn aus seiner Stadt. Das ist natürlich nicht immer so etc., aber überall sind Menschen dumm oder cool, ist ja kackegal, wo die herkommen.