In der Hauptstadt hatten sich nach einem Demonstrationszug in Mitte rund 5000 Schüler zu einer Kundgebung versammelt. Von dort drangen bis zu 1000 jugendliche Demonstranten in die Universität ein. Bei den gewalttätigen Ausschreitungen seien "Teile des Hauptgebäudes stark in Mitleidenschaft gezogen worden", teilte die Hochschule mit. Die Demonstranten hielten das Gebäude für rund 20 Minuten besetzt (siehe Video). Feuerlöscher wurden von den Wänden gerissen und versprüht, die Schaukästen aufgebrochen, Flyer und Toilettenpapier auf dem Boden verteilt. An eine Wand schrieb jemand: "Mehr Bildung für alle".
Zerstörte Ausstellung in der Humboldt-Universität: Gewalt bei der Schüler-Demo
Die angegriffene Ausstellung zeigt unter dem Namen "Verraten und verkauft" die Geschichte von Berliner Betrieben in der Zeit von 1933 bis 1945. Von den 16 Plakaten wurden fast alle beschädigt. Einige Bilder wurden sogar heruntergerissen. Etwa 13-jährige Schüler hätten die Plakate zerstört, berichten Augenzeugen. "Ich glaube nicht, dass die gewusst haben, was sie da zerstören", sagt einer. "Da ging es nur ums Kaputtmachen."
Die Stimmung war schon zu Beginn der Demonstration aufgeheizt und glich immer mehr einer Partyatmosphäre. Viele Schüler hatten Bierflaschen in der Hand, einige tranken Wodka. Die Demonstration wurde angeführt von vielen Linken, die immer wieder "Antikapitalista" riefen.