südchilla schrieb:
Wenn die deutschen auf diese Verbrechen hingewiesen werden, und dan sauer sind, oder davon nichts wissen wollen, zeigt das doch nur das sie sich schuldig fühlen. Dazu besteht aber Laut selbigen Leuten kein Grund... vielleicht liegst auch daran, das schon deren Großeltern nicht besonders gut auf die zeit damals, "unter den nazis" anzusprechen waren. Ist ja bekannt, niemand wusste was davon, ich war nicht dabei...blablabla...das würden wir ja zu gerne glauben, aber unangenehmer weiße werden wir doch immer wieder darauf hingewiesen , im fernsehn beispielsweise. Und oft scheint es uns doch so offensichtlich zu sein das man dann nicht glauben kann, das Niemand etwas davon wusste...Die Vorstellung, einer aus der Familie könnte ein Verbrecher sein, ist für so viele Erschreckend, das sie am besten gar nichts mehr davon wissen wollen.
Das ist nur mal so ein arges Beispiel, wie Aufarbeitung total schief laufen kann und so die Probleme noch Generationen weiter trägt.
Ich reagiere auch sauer, wenn man mich kollektiv belasten will; denn ich habe weder die Nazis gewählt, noch unterstützt oder fand deren Ziele gut; denn ich war ein Baby.
Je jünger die Leute hier sind, desto unsinniger ist es, ihnen "Schuld" zuzuweisen, trotzdem bleibt die Epoche als ein geschichtlicher Makel für uns Deutsche bestehen.
Nicht jeder, der in der Nazizeit erwachsen war, hatte dieses System gewählt. Viele haben die gar nicht gewählt oder sich um die unterschiedlichen Ziele der Parteien gekümmert, weil sie durch die hohe Arbeitslosigkeit politikmüde waren. Dann war es zu spät.
Wer unter der Nazizeit gelitten hat, ist ohnehin nicht gut auf die zu sprechen, denn wer läßt sich schon gern als Opfer zum Täter machen?
Wichtig ist, was man aus geschichtlichen Ereignissen macht. Leute, die heute der NPD auf den Leim gehen, die haben aus der Geschichte nicht gelernt.
Leute, die sich nicht um politische Veränderungen kümmern, laufen Gefahr, dazu beizutragen, daß Politiker machen können, was sie wollen.
Wir schweigen doch schon wieder und sehen weg, obwohl gegen unser Grundgesetz verstoßen wird.
Beispiel:
Art 3, GG
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Warum kriegen Asylbewerber nicht das gleiche Existenzminimum, was sie eigenverantwortlich verwalten dürfen?
Wir haben viel zu lange geschwiegen. Nun hat man sich die nächste Gruppe ausgesucht, die Hartz IV- Empfänger.
Man peilt inzwischen auch die Rentner an.
Warum werden Menschen, die dem Islam angehören, stärker kontrolliert oder sogar überwacht?
Warum wird so viel Wind um die Kopfbedeckung moslemischer Frauen gemacht und behauptet, es wäre ein Symbol der Unterdrückung und nimmt den Schleier der Nonnen widerspruchslos hin? Auch von der kath. Kirche geht in einigen Fällen Unterdrückung aus?
Je mehr wir uns als Gemeinschaft gegeneinander ausspielen lassen, desto hilfloser oder aggressiver können Einzelgruppen werden. Ich befürchte, daß bei denen, die sich unterlegen fühlen, dann irgendwann der Wunsch nach einer "starken" Persönlichkeit wird, der die Gruppen wieder zusammenbringt.