Original geschrieben von Don Donat
Wo habeich gesagt, dass der Mensch je dazu in der lage sein wird, alles zu verstehen? darauf hat sich dein beitrag bezogen und ich habe nie negiert, dass der Mensch nicht alles Herausfinden kann. Doch das heißt noch lange nicht, dass es einen Gott gibt. Man hat Jahrelang nicht verstanden warum nichts schneller als das Licht sein kann und damals hat sich auch keiner auf die Knie geworfen und sein Kreuz rausgeholt. Bis dann irgendwer das Grundliegende Prinzip verstanden hat, das gleiche gilt für die Quantenphysik, bloß weil wirs nicht verstehen muss das nicht gleich Gott sein.
Das Problem ist, dass du meinst die Forschung würde Erklärungen liefern, die einen Gott ausschließen, dabei bestätigen ihre Ergebnisse geradezu eine höhere Ordnung, etwas übergeordnetes. Du meinst, dass Ergebnisse zu denen die Wissenschaft kommt, höhere Macht widerlegen können, bzw. uns eine Stufe schlauer machen, eine recht logische Vorstellung, doch leider trifft sie in der Realtität nicht zu. Dein gewähltes Beispiel mit der Lichtgeschwindigkeit zeigt wie alle anderen Beispiele, die du wählen kannst, dass dein Gedankenkonstrukt nicht stimmt. Die Wissenschaft widerlegt nämlich nach gewisser Zeit immer wieder gewonnene Erkenntnisse oder führt die Gehemnisse der Natur auf noch tieferliegende Geheimnisse zurück. Du gehst davon aus, dass es nichts schnelleres als Lichtgeschwindigkeit gibt und siehst, dies als unwideruflichen Fakt, der nicht zu erschüttern ist an. In den letzten Jahren wurde jedoch die Lichtgeschwindigkeit als schnellste Geschwindigkeit wieder abgelöst. Es wurden Wurmlöcher entdeckt und superluminare Geschwindigkeiten. Somit wurde das alte Gedankenkonstrukt verworfen und durch ein neues ersetzt und dies geschieht andauernd so: die Newtonsche Mechanik löst das alte Weltbild ab, die Netwonsche Mechanik wird durch Quantenphysik und Relativitätstheorie abgelöst...
Der Menschen verstand würde jetzt sagen, also gut, wir irren uns immer, aber wir kommen immer näher an des Rätsels Lösung. Und hier genau an dieser Stelle setzt das an, was ich mit meinem ersten langen Beitrag zeigen wollte: Die Wissenschaft kann die Naturgeheimnisse und Kräfte, die nicht versständlich sind nur auf tiefere unverständliche Geheimnisse zurückführen. Ihre Erkenntnis ist:
1. Der Stein fällt aufgrund seinem bestreben zu fallen
2. Nein, 1. ist falsch, Er fällt, da ihn die Erde anzieht.
3. Nein 2. ist falsch, Er fällt, da ihn die Erde anzieht und er die Erde anzieht, also aufgrund gegenseitiger Anziehung.
4. Nein 3. ist falsch. Die Kraft der Gravitation, also der Anziehung der Massen von zwei Körpern ist der Grund. Sie wohnt nicht wie vorher angenommen den Körpern inne, so dass sie sich gegenseitig anziehen sondern ist ein Feld, dass sie umgibt, nicht sichtbar ist.
Nun gut, du würdest sagen, das was ich hier beschreibe ist Fortschritt und wir bewegen uns gezielt auf ein Ende hin, erfahren also immer mehr bis wir das benötigte Maximum an Wissen erreichen, dass dem Menschen möglich sit, ganz gleich ob es an das göttliche Wissen heranreicht oder nicht.
Aber was geben uns diese Erkenntnisse für Antworten auf die von Anfang an bestehende Frage: Warum fällt der Stein?
Keine! Es werden nur detailliertere Zusammenhänge beschrieben, die jedoch letztendlich nicht erklären warum der Stein fällt.
Und genau dies haben die großen Wissenschaftler erkannt, dass das immer tiefere Bohren in den Geheimnissen der Natur nicht zu einem besseren Verständis führt, sondern nur die UNENDLICHKEIT im makrosopischen, wie im mikroskopischen Bereich vor Augen führt. Unendlichkeit ist nicht mit rationalem Denken zu erfassen. Dazu gibt es wieder sehr schöne Zitate z.B. von Einstein:
"Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen."
oder
"Die Physik erklärt die Geheimnisse der Natur nicht, sie führt sie auf tieferliegende Geheimnisse zurück."
Wir haben eine Menge von Gedankenkonstrukten gebaut um die Welt zu erklären und meinen diese Gedankenkonstrukte hätten etwas mit der Realität zu tun. Der dumme Junge im Eiscafe sagt der Eiswürfel kühlt sein Getränk, der schlaue Thermodynamiker sagt: Falsch, das Getränk gibt Wärme an den Eiswürfel ab und kühlt sich deswegen ab. Letztendlich kann es doch auch ganz anders sein es hängt nur von der Sichtweise ab und die ist im Falle des Menschen von vornherein subjektiv, so dass ein objektives Arbeiten gar niht erst möglich ist.
Das reduktionistisch-materialistische Weltbild befindet sich jedoch derzeit im Umbruch, den man bemerkt, dass alles viel zusammenhängender ist als bisher angenommen. Der Schmetterlings-Effekt ist wohl das bekannteste Beispiel der starken Verflechtung der Welt. Die Natur führt es uns immer wieder vor Augen: Wenn wir einen Organismus zur Schädlingsbekämpfung in einem Biotop aussetzen wird nicht nur der Schädling vernichtet, sondern dadurch wiederum steigt die Anzahl der vom Schädling vorher befallenen Beute, genauso wie die Anzahl des schädlingsbekämpfenden Organismus. Diese Organismen wirken sich wiederum auf andere Fressfeinde oderBeutetiere wegen des gestörten Gleichgewichts erheblich aus. In der Natur gibt es Prozesse, die dieses Ungleichgewicht mit der Zeit imer wieder augleichen, man kann es sich wie ein Eindpendeln zwischen Extremen vorstelllen. Doch bei Überlastung dieses Systems kann das System kollabieren und es kommt zum Chaos. Wenn dieses System kollabiert, kann es wiederum durch das größere es umfassende System in Ordnung gebracht werden und es entstehe nach dem Chaos eine neue Ordnung.
Diese Verflechtungen gilt es zu erkennen, denn wahrscheinlich bestimmen sie unser Leben mehr als wir meinen. Die altertümliche Äthertheorie wurde von Graviations-, Elektizitäts-, Manget- oder aktuell sogar morphogenetischen Feldern abgelöst, die dem Leben praktisch einen Weg zur Strukturausbildung weisen. Es ist wie ein Geländer an der sich eine Ranke aufschlängeln kann um zu wachsen ohne den Spielraum gegebener Alternativentwicklungsräume zu untergraben. Diese unerklärlichen Kräfte meinst du könnten wir irgendwann einmal erklären, doch bis heute ist es keinem gelungen und viele haben erkannt, dass es nicht möglich ist für den Menschen die Position des allwissenden Gottes einzunehmen. Die anderen glauben immer noch daran, dass es in ferner Zukunft möglich ist. Die Endlichkeit gibt es nun mal nur in einer rationalen Welt, da diese Welt nicht rational ist, muss man die Unendlichkeit der Welt anerkennen.
Und genau deswegen wird der Erkenntnisprozess (der ja in Wirklichkeit keine wahre Erkenntnis verkörpert) nie zu dem Ergebnis führen, dass wir erklären können: Hier haben wir etwas unwiderrufliches, einen Fakt, der immer gilt. Du weisst also nichts!
Nur wenige wissen, wieviel man wissen muss, um zu wissen dass man nichts weiss.
Und zu dem Punkt, dass du dich als Agnostiker in den sicher behüteten Schoß verkriechen kannst, der jede Kritik an dir abprallen lässt. Wenn es keinen Gott gibt, so hat dies keine negativen Auswirkungen auf den Gläubigen, denn beider Leben (Gläubiger und Nichtgläubiger) wären sinnlos. Wenn es einen Gott gibt, so hat dies keine negativen Auswirkungen auf den Nichtgläubigen, beider Leben würde durch eine größere Macht gelenkt (nur der Gläubige weiß dies und kann es sich zu Nutze machen).
Ein Agnostiker sagt praktisch ich glaube nicht an Gott, aber wenn es ihn doch geben soll glaube ich an ihn. Er macht es sich sehr einfach doch allein die Defintion dieser Glaubensform zeigt, dass er im Atheismus wurzelt, denn Beweise braucht nur derjenige für den ein Gott nicht denkbar ist.