Es fällt doch auch immer wieder auf, dass die Zeitungen Scheiben-einschmeisser, Brandstifter und sonstige "Vandalen" in Kombination mit Sprayern, als "Sprayer" abstempelt.
hmpf...
Stimmt, aber oft können die auch nur das schreiben, was ihnen übermittelt wird. Wenn an bedenkt, dass Graffiti ein Bereich der Sachbeschädigungen aller Art darstellt, aber nicht extra ausgewiesen wird, so ist es klar, dass die das auch vermischen.
Wenn man Journalisten schon die Infos nahezu druckreif übergibt, so wundert es mich nicht, dass die in ihrer Bequemlichkeit die Texte ungeprüft übernehmen.
Ich gehe dvon aus, dass kein Journalist sich das Faltblatt für Eltern u. Geschädigte genau angeuckt hatte, sonst hätte man bemerkt, dass den Geschädigten falsche Rechtsauskünft gegeben werden.
Dort behauptet man z.B. dass Sprayer, die an einer vorher schon besprühten Wand erwischt werden, die gesamten Reinigungskosten tragen müssen.
Das ist Quatsch. Er muß keiner eine Rundumsanierung bezahlen, wenn er einen Schaden vergrößert, sondern die Kosten für die Beseitigung des Schadens, den er verursacht hatte. Die gesamtschuldnerische Haftung gilt dann, wenn 2 oder noch mehr Leute eine Straftat planen und in gleicher Zusammensetzung dann auch auusführen.
Auch die Aufrechnung der Verjährungszeit von 30 Jahren ist nicht ganz richtig.
Die Verjährungszeit eines Schuldtitels beträgt zwar 30 Jahre, aber sie wird durch Pfändungsversuche immer wieder unterbrochen.
Würden Journalisten sich wirklich sachkundig machen, so werden sie feststellen müssen, dass es weder bei Haus & Grund, bei Verkehrsbetrieben, statistischen Landesämtern oder beim statistischen Bundesamt genaue Daten über die Schadenshöhen durch Graffiti gibt.
Ob graffitischäden zunehmen oder nicht ist auch nicht optisch zu erkennen; denn manche Geschädigten kassieren ab und reinigen nicht (müssen sie auch nicht) und auch das Anzeigeverhalten hat sich geändert; denn oft schickt die Polizei vorgefertigte Strafanzeigen und bettelt förmlich um den Strafantrag.
