nehmen wir mal an dass es wirklich ein dermaßen großer teil der gesellschaft ist der rechtes bis rechtsradikales gedankengut vertritt, wie erklärt ihr euch dass sich dies nicht im geringsten in den wahlergebnissen wiederspiegelt?
zu klären wäre auch: wo fängt rechts denn eigentlich an? und ist rechts per se verwerflich bzw. ab wann ist es das?
tja, wo fängt rechts an..? heut is das eben nicht mehr so leicht zu differenzieren, weil sich die bürgerliche mitte soweit nach rechts hin verschoben hat.
rechtes gedankengut erkannte man aber früher sehr gut an rhetorik und diktion. in rechten kreisen ist die eigentlich immer ähnlich, häufig martialisch, zynisch und inhaltlich das arme geplagte deutschland immer in der opferrolle sehend, das vom bösen außerhalb kaputt gemacht wird. das böse außerhalb sind da nicht nur die ausländer, die in augen der nazis selbstverständlich immer besser behandelt werden vom staat als deutsche, sondern auch eben jener staat, der sie mundtot machen will, die presse, die vom staat zum mundtotmachen geschickt wird und die kuschelpolitiker, die nichts unternehmen um deutschland vor dem sicheren untergang zu bewahren. da klar vor allem die linken und grünen, aber im grunde auch alle anderen, weshalb man sie "bekämpfen" muss.
inhaltlich und sprachlich ähnlich wie die kommentare der leute unter den beiträgen, deren verbale rechtsausschläge zwar noch ein wenig gemäßigter klingen, aber die richtung ist die selbe.
check auf irgendeine rechte plattform und les dir die artikel durch. da gibts zig foren im netz, auch einschlägige propagandaseiten mit beiträgen, die sich gut dazu eignen, den sprechstil zu erkennen.
der rechtsruck in der gesellschaft geht bzw. ging nicht ruckzuck, sondern schleichend, daher setzt es sich auch leichter in den köpfen fest. grenzen werden langsam ausgereizt und aufgeweitet, allerdings paradoxerweise nur nach rechts in eine ab- und ausgrenzende richtung, statt irgendwie nach mehreren seiten.
warum sich das nicht in den wahlergebnissen niederschlägt ist, weil sich die, ich nenn sie jetzt mal "betroffenen", selbst gar nicht als nazis sehen, nach eigenen bekunden rechtsextremismus sowie auch linksextremismus (diesen eher) sogar ablehnen und daher auch gar nicht merken, dass sie im grunde klassische rechtsradikale äußerungen tätigen; daher werden sie auch nicht die npd wählen.
allerdings entstehen aus der momentanen gesellschaftlichen grundstimmung heraus parteien wie bspw. die afd, welche sich ebenfalls nach eigenem bekunden von rechts- sowie auch linksextremismus abgrenzen, aber dennoch mit den rechten zweckkoalitionstechnisch liebäugeln (mit den linken aber das natürlich nicht machen würden), weil ihnen der rechte rand der cdu nicht mehr reicht, da es ihnen da zu soft zugeht. die werden bestimmt auch einige wähler abbekommen, eben jene zwischen rechts außen der cdu und npd.
verwerflich ists deshalb, weil hier der wert des einen menschen aus nichtigen gründen wie die nationalität, religion, kultur, lebensstand oder sonstwas höher angesehen wird als der eines anderen, sprich weil diskriminiert wird.
wir haben schon auch moralvorstellungen, die man auch in frage stellen kann, aber unsere menschenrechte gehören da nicht dazu. immerhin hats ne gute zeitlang gedauert, bis wir sie endlich hatten und das auch sogar heut in unseren angeblich so fortgeschrittenen zeiten noch viel zu oft eher auf dem papier als in der realität.