@SoccoRiffredi
Ja, das ist auch zum Teil sehr wild. Vor allem was Medikamente etc angeht. Auch dass da Leute geschickt werden, die kein Deutsch sprechen, ist in diesem Bereich absolut untragbar. Wir haben zum Beispiel einen Bewohner der auf Grund seiner Behinderung nur im Bett liegt. Der kann dadurch, dass sich immer sehr viel Schleim in seinem Hals ansammelt, nicht richtig sprechen. Um den überhaupt halbwegs zu verstehen, muss man schon so 1 Jahr bei uns gearbeitet haben. Der braucht halt immer 10 Anläufe bis er ein Wort rausbringt und das Wort verstehst du dann auch nur in 50 % der Fälle. Wenn jemand kein Deutsch spricht, ist es für diese Person unmöglich zu verstehen, was er möchte. Was ist, wenn mal ein Notfall ist?
Achso, habe übrigens vergessen zu sagen, dass unsere Wohngruppe jetzt ein 3/4 Jahr ohne pädagogische Leitung war, weil einfach keine Fachkraft für den Job gefunden wurde. Heist ein 3/4 Jahr lief der Laden ohne Leitung und alle ungelernten Kräfte haben da ihr eigenes Ding gemacht.
Über die Werkstätten und die Chancen für Menschen mit Behinderung am ersten Arbeitsmarkt teilzuhaben schreibe ich übrigens meine Bachelorarbeit
Aber das ist ein anderes großes Thema bei dem Einiges schief läuft.
Ich habe da aber auch wenig Hoffnung dass sich irgendwas ändert.
Die Politik weis seit vielen Jahren über die Probleme Bescheid. Geändert hat sich absolut nichts. Der allgemeine Fachkräftemangel spitzt sich immer weiter zu. Der demografische Wandel bringt immer mehr Leute die auf Unterstützung angewiesen sind hervor. Da wird sich nichts bessern.
Man kann nur hoffen und beten, dass man später nicht auf Pflege angewiesen ist. Oder so vermögend ist, dass man sich in eine gute Einrichtung einbuchen kann. In den Einrichtungen der Altenpflege/Behindertenhilfe usw möchte ich nicht leben. Mir tun die Bewohner im gleichen Maß wie die Mitarbeiter nur noch leid.
Mit dem Studium werde ich sicherlich gute Chancen auf eine Leitungsposition haben. Da hab ich dann wenigstens ein Auge auf eine Einrichtung und kann da ein wenig schauen dass alles glatt läuft. Aber ein leichter Job wird das auch nicht. Dafür sind die Rahmenbedingungen zu beschissen.
Aber der Job macht natürlich auch Spaß. Vor allem mit den Menschen die eine geistige Behinderung haben, hat man einfach oft was zu lachen. Die sind halt oft unberechenbar, haben nur wenig Schamgefühl und sind oft einfach coole und lustige Charakter. Da gibt es schon oft was zu lachen, was die ganze Scheiße dann ein wenig ausgleicht. ABer man hat natürlich auch mit schwierigen Fällen zu tun, wo du schauen musst dass du deine Schicht unverletzt zu Ende bringst